Die Unfähigkeit schwanger zu werden ist eine der schlimmsten Erfahrungen im Leben einer Frau!
Es gibt kaum eine Zeit, die stressiger und belastender ist für eine Frau, als die Zeit des unerfüllten Kinderwunsches. Denn leider ist es so, wenn sich die Schwangerschaft einfach nicht einstellen will, macht der unerfüllte Kinderwunsch unglücklich! Was unbeschwert beginnt, wird irgendwann zu einer unfassbar großen seelischen Belastung, die von Außenstehenden oft nur annähernd verstanden wird. Auch aus diesem Grunde möchte ich gerne einen „typischen“ Verlauf einer Kinderwunschgeschichte schildern, wobei typisch auch wiederum relativ zu sehen ist, da jeder Mensch und somit jede Frau, die Schwierigkeiten hat, schwanger zu werden sehr individuell reagiert und fühlt und trotzdem gibt es Parallelen, die auf viele Betroffene zutreffen:
Schon als kleines Mädchen warst du gerne die Puppenmama – auch bist du bist aufgewachsen mit der Gewissheit, dass Kinderkriegen etwas ganz Normales und Natürliches ist – etwas, dass auch du einmal später erleben wirst. Und dann vergehen die Jahre und du hast dich für einen Partner entschieden, mittlerweile bist du vielleicht verheiratet oder in einer festen und stabilen Beziehung.
So langsam kommt das Thema „Familie gründen“ in dein Leben und du überlegst mit deinem Partner, wann wohl ein guter Zeitpunkt ist, um zu starten und sprichst mit deinen Freundinnen darüber, ob es wohl besser ist im Frühjahr oder im Sommer dein 1. Kind zu bekommen und malst dir aus, ob es schöner ist, zuerst einen Jungen oder ein Mädchen zu bekommen.
Deine Kinderwunschreise wird konkret und du fühlst dich unbeschwert und voller Vorfreude:
Kurz darauf entschließt du dich, die Verhütung zu beenden. Es fühlt sich aufregend an, die ersten Male. Ihr habt eine Menge Spaß miteinander und du bist überzeugt, dass du schon bald dein Babybäuchlein präsentieren wirst. Dein Partner sagt scherzhaft Sätze wie „Jeder Schuss ein Treffer“ und du lächelst versonnen auf der Straße jede Frau mit Kinderwagen an. Ganz selbstsicher besorgst du dir einen Schwangerschaftstest und erwartest ebenso sicher bald den 2. Strich zu sehen. Und dann passiert nichts!
Dann macht ihr weiter: Ein neuer Versuch – und nun schon mit einer klitzekleinen Sorge im Hinterkopf. Vielleicht achtest du auch nun mehr auf deinen Zyklus und guckst öfter auf den Kalender und zählst die Tage und versuchst gezielt den Geschlechtsverkehr auf die fruchtbaren Tage zu legen? Außerdem nimmst du auch ein paar zusätzliche Vitamine ein – kann ja nichts schaden, oder? Aber auch im nächsten Monat passiert schon wieder nichts!
Nun besorgst du dir vielleicht Fruchtbarkeitstracker oder Ovulationstests? Du hörst auf, Kaffee zu trinken und fragst deine Freundinnen um Rat? Du entscheidest, mehr Sport zu machen (oder weniger), weniger zu essen (oder mehr) und du überredest deinen Partner Boxershorts zu tragen und die enganliegenden Unterhosen soll er am besten entsorgen. Du denkst dir nur „Komm damit klar“.
„Sollte ich zu einer Gynäkologin gehen oder besser direkt zu einer Spezialistin“? Darüber zerbrichst du dir den Kopf und darüber, was du wohl falsch machst. Du hast regelmäßig Geschlechtsverkehr und trotzdem bekommst du deine Periode pünktlich wie immer.
Deine Kinderwunschreise wird zur Belastung:
Der Punkt ist erreicht, an dem du an nichts anderes mehr denken kannst, als daran, endlich schwanger zu werden. Zyklus für Zyklus für Zyklus – du spürst die Angst in dir und die Gedanken, die nun hochkommen sind alles andere als zuversichtlich und entspannt. Du bist in einer Negativspirale gefangen und du kannst an nichts anderes mehr denken – es fühlt sich fast wie eine Obsession an und es ist einfach nur unglaublich anstrengend!
Mein Körper ist schuld, dass es nicht klappt! Dieser Gedanke geht dir häufig durch den Kopf? Obwohl du weißt, dass es auch an deinem Partner liegen kann. In Gedanken führst du Selbstgespräche, die in etwa mit „hätte ich doch bloß nicht….oder hätte ich doch bloß“ beginnen. Zum Beispiel: Ich hätte früher die Pille absetzen müssen. Ich hätte früher nicht so viel Alkohol trinken dürfen. Ich hätte besser auf meinen Körper achten müssen. Mein Partner hätte nicht so viel Kiffen dürfen usw. usw. Vielleicht kriselt es nun auch in deiner Beziehung. Der Geschlechtsverkehr findet längst nicht mehr so häufig statt und wenn dein Partner an deinem 12. Zyklustag abends müde von der Arbeit kommt, verlangst du von ihm, dass ihr Geschlechtsverkehr habt, auch wenn er keine Lust hat. Die Angst wird immer größer! Du hast nun Panik, doch dein Partner kommt total entspannt rüber: „Mach dir keine Sorgen, Schatz! Das wird schon. Entspann dich doch mal und denk auch mal an etwas anderes“. Aber du kannst nicht!
Und dann wird deine Freundin schwanger!! Sie ruft dich an, total aufgeregt und plappert drauf los, wie das Baby heißen soll, welchen Kinderwagen sie kaufen möchte und wie ihre Eltern reagiert haben, als sie erfahren haben, dass sie Großeltern werden. Du sagst ihr, dass du dich für sie freust, aber tief in dir drin bist du entsetzlich eifersüchtig und kannst nicht schnell genug das Gespräch beenden. Und du schämst dich dafür und fühlst dich noch schuldiger. Von nun an meidest du deine schwangere Freundin und auch andere Leute, die Kinder haben. Du kannst dir einfach nicht vorstellen, ihnen zu begegnen.
Das Unglück wird immer spürbarer und ist voll in deinem Leben:
Du bist komplett gestresst und wahrscheinlich spürst du Angst, Wut, und Trauer. Von einer Depression bist du nicht allzu weit entfernt. Wahrscheinlich weinst du jeden Tag und auf der Arbeit fällt es dir schwer, dich zu konzentrieren. Du hast Angst, niemals eine Mutter zu werden und fragst dich, ob du jemals glücklich sein wirst. Es ist, als ob dein Leben auseinanderfällt!
Wo ist die Frau, die du einmal warst? Die ihr Leben im Griff hat und das Leben liebt? Es ist mitunter sehr schwierig da wieder (alleine) rauszukommen. Wo ansetzen, wie die Kraft aufbringen für mehr Zuversicht und Leichtigkeit? Und doch ist es sehr wichtig, wenn du eine ähnliche Kinderwunschgeschichte erlebst wie oben beschrieben, dass du psychisch wieder stabil wirst. Denn wenn es einmal zu so einer großen Belastung geworden ist, dann ist der Körper auch nicht mehr optimal bis gar nicht mehr fruchtbar. Dein Körper kümmert sich dann primär um die Stressbelastung und nicht um die Empfängnis – das haben Studien in den letzten Jahren gezeigt. Deshalb hole dir professionelle Unterstützung in dieser schwierigen Phase deines Lebens. Du kannst nur gewinnen, denn du erhöhst so wieder die Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft.
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